Seit 2008 habe ich diese Möglichkeit, mich aufs Land zurückzuziehen. Jaja,
Obermoschel hat aus dem Mittelalter heraus die Stadtrechte. Jaja, es hat
zwei enorme Kirchen. Aber die Geschichte der letzten sechzig Jahre lässt
den Ort schrittweise unter tausend Einwohner schrumpfen. Wir befinden uns
auf dem Lande. Wer dort kein Auto hat, hat ein Problem. Noch im schmalen
unteren Teil ist mein Land 24 Meter breit. Es liegt an einem Südhang
und war einmal ein "Wingert", Teil eines Weinberges.
Treppenförmige gelegentliche Mauern, die den Hang kultivieren,
sind noch da.
Die ganze untere Fläche
ließe sich als Garten nutzen. Der obere
Hangbereich bietet sich an für Obstbaum und Tiere.
Das Grundstück "Augenweiden" ließe sich zu einem Beispiel für
Selbstversorgung wandeln.
Und wären nicht Monopole am Werk:
Obermoschel hat oben auf der Höhe zwanzig Windräder, die für seine
Stromversorgung reichen. Also der ganze Ort könnte sich zu anderer Zeit
selbst versorgen.
Das sind derzeit nur Gedankenspiele.
Wirklichkeit wurden sie in den Weltkriegen: Die Truppen zogen an
Obermoschel uninteressiert vorbei. Es gab keine Kriegshandlung hier. Nie
fiel eine Bombe. Man kann in Obermoschel Mangelzeiten überbrücken...
...wenn der Ort sich entsprechend
umstellt. Zur Zeit fahren die Bewohner nach draußen, um einzukaufen und zu
arbeiten. Zur Zeit male ich da und habe nicht mal Internet.

Chris malt ein Motiv aus seiner
Live-Malperformance in Öl: "Gregor Mendel" |

Oben:
der Grundriss von "Augenweiden". Unten: Ölbilder trocknen.
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